Projekte - Stadthalle Neumarkt in der Oberpfalz

Wohnhaus München Schleissheimerstr. Bürgerhaus Moosach

Plan

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Wettbewerb 2003

Das „Neue kulturelle Zentrum in Neumarkt“ erhält seinen stadträumlichen Mittelpunkt durch das Konzept eines Forums, dessen nördlichen Raumabschluß die Stadthalle darstellt. Zusammen mit den Raumkanten der prägnanten Einzelbaukörper (Historische Residenz, Reitstadl) auf der südlichen Seite des Forums entsteht ein baulich gefaßter Teil des Ost-West-Freiraums „Stadtpark“, der als Grüngürtel um die Altstadt herum weitergeführt wird. Die Freiraumgestalt des Forums entwickelt sich aus den unterschiedlichen Bewegungsrichtungen und aus dem Maßstab der angrenzenden Stadträume und ihrer Gebäude.

Das Forum bewirkt als Teil der Platzfolge Unterer Markt - Residenzplatz - Forum die räumliche Anbindung und Verfl echtung der Altstadt. Die räumliche Ausprägung unterstützt zugleich die Wahrnehmung vorhandener naturräumlicher Elemente des Stadtparks (Bodenprofil der Schloßschanze, Baumbestand und Wasserfl äche) und schafft damit Orientierung und Identifikation mit dem Ort.

Das Forum besitzt zwei gegensätzliche Aspekte :
1. Ort für „Ruhe und Besinnung“ : Ruhebereiche, wie ins Geländeprofil eingefügten Sitzstufen, „machen Platz“ für die Wahrnehmung vorhandener Gegebenheiten. So werden z.B. Spuren und Brüche der Stadtgeschichte (Schloßschanze, Stadtsilhouette) sichtbar gemacht und damit Aspekte von Tradition und Aufbruch ins Bewußtsein gehoben.
2. Ort für „Stimulanz und Interaktion“ : Kulturelle Veranstaltungen wie Aufführungen oder Ausstellungen und die den Ort mitprägende Skulpturenmauer sowie der geplante Skulpturenpfad laden zu Refl exion und aktivem Dialog ein, d.h. zu „Geben und Nehmen“, zu „Teilnahme und Austausch“.

Die angrenzenden Rad- und Fußwege werden über das Forum miteinander verknüpft: sie führen weiter in die Altstadt hinein, in die nördlichen Stadtteile oder - in Form des „Skulpturenpfades“ - durch den Stadtpark hin zum „Lothar-Fischer- Museum“.

Die Stadthalle umfaßt zwei unterschiedliche Nutzungsbereiche, die sich an der Gestalt des Baukörpers ablesen lassen: einen geschlossenen „Service-Block“, der vom Anlieferhof her den Bühnenbereich (Magazin), die Lagerräume und die Küche (EG, UG) bedient und auch den Bühneneingang mit Zugang zu den Künstlergarderoben (OG) enthält, sowie einen Publikumsbereich, der als ein transparentes Raumgefüge die innenräumliche Fortsetzung des Forums darstellt.

Großer Saal und Foyer lassen sich multifunktional nutzen. Als zusammenschaltbare Bereiche können sie zum Forum hin geöffnet werden. Der Tagungsbereich ist über eine große Treppe und durch den auf Höhe der Schloßschanze gelegenen Foyerbereich (Galerie) angebunden. Die Variabilität der Nutzungsbereiche ermöglicht dadurch unterschiedliche Sichtbeziehungen und hat Aufforderungscharakter („Sehen“ und „Gesehenwerden“).

Berufsprofil Bauten+Projekte Biographie Impressum Wulff Winkelvoss Dr. Ing. Architekt und Stadtplaner BDA